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9. Velo-Kultour zum Thema «Eisenbahn-Geschichten»
Bei sommerlichem Wetter waren 30 Teilnehmende mit Martin Stuber, dem Kenner der Eisenbahngeschichte des Kantons Zug, unterwegs. Gleich zu Beginn, beim Jugendkulturzentrum i45, wurde uns das Aufblühen der Zuger Wirtschaft aufgezeigt. Dazu beigetragen haben die Industriegeleise beim zweiten Bahnhof Zug, die ab 1897 in weiser Voraussicht geplant und gebaut wurden. Ein Überbleibsel davon sieht man auf dem i45- Areal, wo noch ein alter Güterwagon steht.
Die erste Velofahrt zum zweiten Besichtigungspunkt unserer doch sehr grossen Gruppe glich einem Rangieren einer schmalen langen Bahn, die auf den Güterbahnhof fährt. Dort beim ehemaligen Güterbahnhof war der Blick geöffnet zum heutigen Bahnhof. Dieses 1897 angelegte Trasse war ein Meilenstein für Zug. Wie es dazu kam, wie gebaut wurde und vieles mehr hörten wir in spannend recherchierten Inputs von Martin Stuber.
Die Weiterfahrt führte uns dem Eisenbahndamm entlang bis nach Baar. Dort vernahmen wir von der pionierhaften Leistung durch die Planer und den vielen italienischen Arbeitern, welche diesen Damm bauten. Und er steht heute noch! Mit Handgeräten wurde tonnenweise Material umgeschichtet, um dieses Bauwerk zu erstellen.
Ausgangs Blickensdorf Richtung Steinhausen sahen wir mit eigenen Augen, was es bedeutet hätte, wenn die Ostwestbahn nicht Konkurs gegangen wäre. Zwei Kehren hinunter Richtung Baar waren geplant.
Auf der Fahrt zum Steinhauser Bahnhof erinnerte unser Velotross an eine Critical Mass. Der alte Bahnhof, gedacht als Initialzündung für eine ebenfalls prosperierende Wirtschaft in diesem Gebiet, fristet bis heute ein unbeachtetes Dasein. Das hat auch seine Vorteile, steht doch immer noch der ursprüngliche Bahnhofsschuppen mit dem hübschen Bahnhofsgebäude.
Wiederum dem Trassee entlang ging es zur S-Bahn Haltestelle Alpenblick. Dort sind die leicht erhöhten Gleise Richtung Zug wunderbar zu sehen, wie sie in einem eleganten Bogen dem Zugersee folgen. Schon 1864 wurde die Linie Zürich-Zug-Luzern erstellt. Diese bescherte den Chamern mit der Anglo-Swiss Condensed Milk Company (heute Nestlé) einen ersten industriellen Aufschwung.
Auf der Brücke Richtung Schloss St. Andreas über den Geleisen stehend konnten wir die Verbreiterung der Gleise gut erkennen. Eine alte Stützmauer blieb bestehen und das ehemalige Industriegleis der Papieri Cham ebenso.
Den Bahnhof Cham mit Kirchturm von der Westseite her betrachtet war der letzte Input von Martin Stuber. Früher war hier einfach nichts ausser einem Bahnhofsschuppen und Geleise. Wie sich ein Gebiet verändert und was man aus der früheren Zeit noch entdecken kann, wurde uns auf sehr anschauliche und begeisternde Weise aufgezeigt.
Weitere Geschichten und viele Informationen sind im Buch von Martin Stuber «Lebensader: Zuger Eisenbahngeschichte(n)» beschrieben.
Für Pro Velo Zug: Maria Ellend Wittwer
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